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Samstag, 30. Oktober 2010

Vom Umgang mit Schrauben und Kunden. Kompetenzfeststellungsverfahren im Rahmen des Projekts "Zukunft fördern"

Unter Zeitmessung müssen zwei verschieden große Unterlegscheiben und eine Konterschraube aufgeschraubt und im nächsten Schritt weder abgeschraubt werden. Augenmerk gilt hier der Frage nach steigender Routine bei höchstmöglichem Arbeitstempo.

Am PC werden die Module zum Instruktionsverständnis, aber auch zur Kundenorientierung durchgeführt. Im kognitiven PC-Test zur Kundenorientierung etwa, wird der Proband über Foto und gesprochenem Text mit dem Vorwurf der Unpünktlichkeit konfrontiert. Dieser trifft dann eine Auswahl zwischen mehreren Reaktionsmöglichkeiten, um wie im Beispiel Kritikfähigkeit und Korrekturbereitschaft erkennen geben zu können.


Faktor Messgenauigkeit: Um z.B. die exakte Position einer Bohrung zu bestimmen, muss von verschiedenen Punkten der Schnittpunkt bestimmt werden. Genaues Anlegen eines Maßstabs bei gleichzeitiger Markierung mit Bleistift verlangt Präzision.




Am 28. und 29. September haben die Klassen 9r und 9s der Realschule jeweils einen ganzen Tag lang an einem Kompetenzfeststellungsverfahren teilgenommen. Worum ging es dabei?

Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrganges der Realschule treten in die heiße Phase der Berufsorientierung ein. Seit etwa 50 Jahren unterscheidet man hier zwei große Ansätze: Einerseits der bei Interessen, bei dem also, was man gerne tut, andererseits der bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten, bei dem also, was man kann. Denn es zeigte sich in zahlreichen empirischen Untersuchungen ein enger Zusammenhang zwischen Interessen und Fähigkeiten/Fertigkeiten und der Berufseignung wie auch der Zufriedenheit im späteren Beruf.

Wo liegen meine Stärken? Was kann ich besonders gut? Habe ich Fähigkeiten, die für eine zukünftige Berufswahl von besonderem Interesse sind? Verfüge ich vielleicht sogar über Stärken, die mir bisher nicht bewusst waren? Interessiere ich mich vielleicht für ein Berufsfeld, für das meine Potenziale in der verbleibenden Schulzeit noch verstärkt gefördert werden sollten?

Das Kompetenzfeststellungsverfahren unterstützt den Ansatz bei Fähigkeiten und Fertigkeiten und setzt sich das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu informieren und über die Auseinandersetzung mit den Testergebnissen den Berufswahlprozess zu vertiefen.

In den Testphasen ging es dann um Arbeitstempo, Feinheit der Werkzeugsteuerung am Schneidemesse, mit Pinsel und Abtönfarbe und im Umgang mit der Nähmaschine, um Instruktionsverständnis am PC, um Messgenauigkeit, räumliches Denken, Flächenberechnung, technische Problemlöse- und Textkorrekturfähigkeit, aber auch um soziale Kompetenzen wie Umgang mit Kunden, Umgang mit Kritik und Selbsteinschätzung.

Wesentlich ist die Einbettung des Testverfahrens und der schriftlichen Auswertungen, die allen Schülerinnen und Schülern ausgehändigt werden, in eine gute Reflexion und Auswertung der Ergebnisse im Rahmen des Unterrichts, weiterer pädagogischer Gespräche und eines gesonderten Beratungstages der Berufsberatung der Arbeitsagentur in der Schule an.

Das Kompetenzfeststellungsverfahren ist ein Modul des Innovationsprojekts "Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten" zur Unterstützung der Berufsorientierung an den Schulen in Nordrhein-Westfalen gemeinsam getragen von der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, der nordrhein-westfälischen Ministerien für Schule und Weiterbildung, für Generationen, Familie, Frauen und Integration und der Stiftung Partner für Schule NRW. Mit der Gesellschaft für Kompetenz- und Bildungsmanagement e.V. (GKB) wurde ein erfahrener, externer Anbieter mit der Durchführung betraut.

Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützt über die Stiftung Partner für Schule NRW die Realschule der Friedrich-von Bodelschwingh-Schulen Bethel mit der Durchführung eines Kompetenzfeststellungsverfahrens mit einer Sonderzuwendung in der Höhe von 5000,- Euro.



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